Richtung Zukunft...?

Fenster in Istaravshan
Fenster in Istaravshan

Von Dushanbe aus fahren wir nach Norden. Die Strasse ist ist ein Traum ... glatter Teer. Umso erstaunlicher ist dann der "Tunnel des Todes". Da hat man seit Jahrzehnten kein Geld mehr reingesteckt, kein Licht, keine Lüftung. So geschützt durch die Dunkelheit versuchen Eisenarmierungen die Reifen aufzuschlitzen und tiefe Risse und Löcher in der Strasse lauern darauf, den Autos Deformationen zuzuführen. Ich muss mal wieder die Augen zu machen und mit Buddha reden. Und ich bin dankbar, dass man die Luftzufuhr von aussen zu machen kann. Und ich bin froh, dass Martin so sicher fährt. Denn das was dem Lastwagenfahrer da passiert ist ....

Die Suche nach einem schönen Schlafplatz gestaltet sich immer schwieriger.

Die Landschaft hingegen bleibt schön.

Wir steuern das Fan-Gebirge, welches wir am 27.9. erreichen. Wir machen uns auf den Weg zu einem Bergsee mit Rucksack und Zelt. Martin ist ziemlich malade (das passiert, wenn man nach 2 Monaten Zwangsdiät innert einer Stunde ein halbes Kilo zartes Fleisch in einem Liter öliger Sösse mit einem weiteren halben Kilo Chillis wegfuttert), will aber unbedingt mit und so schlucke ich 2 Diclofenac (wegen dem Fuss) und stecke Zelt und Kocher in meinen Rucksack. So machen sich eine Fusskranke und ein Magenkranker auf zum wandern. Es ist jedoch eine wirklich schöne Wanderung und nach 3.5 Stunden werden wir mit einem idyllischen Zeltplätzchen belohnt. Ein türkisblauer Gletschersee liegt vor einer vollvergletscherten Nordwand eines 5000 Meter hohen Berges. Wir geniessen die Ruhe und Nachmittagssonne. Bauchkrämpfe katapultieren mich am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang aus dem Zelt. Langsam malt die Sonne rosafarbene Flecken auf den Gletscher. Als die Sonne über die Felskante fällt, lege ich mich im Schlafsack nach draussen und Martin kocht mir Tee. Seine Bauchprobleme scheinen besser und so trägt er Zelt und Kocher zurück.

Zurück im Tal machen wir wieder uns auf den Weg Richtung Kirgisistan. Unser Visum für Tadschikistan ist noch 4 Tage gültig. Nächster Halt ist Istaravshan. Das Städtchen wird im Lonely Planet als eines der wichtigsten Kulturgüter Tadschkistans angepriesen. Ich war ja noch nie Fan vom Lonely Planat. Aber sowhl für China als auch für Tadschikastn gibt's als ebook keine anderen. Und schon in China, hatte ich mich oft über die Inhalte gewundert. Aber spätestens in Tadschikistan festigt sich meine Vermutung, dass die Autoren selbst nie vor Ort waren. Wir finden denoch ein paar hübsche Eckchen, aber da die im Reiseführer erwähnten Hotel mittlerweile auch nicht mehr existieren, fahren wir weiter nach Khujand. 

Koranschule in Istaravshan
Koranschule in Istaravshan
Markt in Istaravshan
Markt in Istaravshan
Holzdecke an einer Moschee
Holzdecke an einer Moschee

Khujand wir im Reiseführer als nicht sehenswert taxiert. Ich wundere mich abermals. Denn es ist mit Abstand die modernste Stadt und wäre einen Aufenthalt wert. Doch eben... das Visum... Wir finden ein tolles Hotelzimmer oder besser gesagt eine alte KGB-Suite für nur 50 Dollar. Die Suite hat sicher 100 qm, besteht aus einem riesigen Eingangsbereich, einem Wohnzimmer mit Konferenztelefonen, einem Schlafzimmer, einem weiteren Wohnzimmer und 2 Bädern. Toll! Noch toller ist hingegen das restaurant um die Ecke, wo wir riiiichtig gut essen, einen guten Wein trinken und die laue Spätsommernacht geniessen.

Nachdem sich meiner Schwester beschwert hat, dass ich nur noch über's Essen rede, hör ich an dieser Stelle damit auf. Möchte es aber nicht unterlassen meinem ach so ideenreichen Schwager zu zeigen, wie der MacDonald in Tadschikistan aussieht...

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Kommentare: 1
  • #1

    Schweschter (Montag, 14 Oktober 2013 16:49)

    Is auch ne Strategie, die Bauchweh-Strategie, das Gepäck abzugeben ;-)
    Ich bin auch froh dass der martin so sicher fährt!