Kulinarische Odyssee ohne Alles und ein Wolf im Zimmer

Und der ist sooo flauschig (Greenpeace hin oder her)
Und der ist sooo flauschig (Greenpeace hin oder her)

Beherzt laufe ich am Montag Morgen in die Küche. Bewaffnet mit Brot, Eiern und Milchpulver für Frenchtoast und Nescafe. Ich bereite alles schön vor, spüle die dreckige Pfanne, giess schon mal Öl rein und will dann das Brot schneiden. Doch in dem hat sich intrinsisch eine Lebend-Hefekultur entwickelt. Gut, gibt's halt nur Cafe und 2 Kekse. Wir sind dennoch gut gelaunt und albern amAuto rum, als Fritz auftaucht. Ein Schweizer, ca. 55 aus Australien. Hat gerade sein Haus und alles verkauft und tinggelt jetzt mit seinem Rucksack durch Zentralasien. Er fragt, ob wir das Auto echt aus der Schweiz hierher gefahren hätten. Und dann, voll nett und ohne verklemmten Unterton "Ahhh, aber ihr seid Deutsche. Wieso, habt ihr denn eine schweizer Nummer?" Ich hätt ihn am liebsten umarmt. Ich mag normale Menschen. Und so haben wir uns dann noch mit ihm verquatscht und Spannendes über Australien gelernt.

Dann machen wir uns auf die Suche nach der Brasserie "La Grand Dame". Ich will echten Cafe mit echter Milch und echtes westliches Essen. Pfannkuchen, Lachs, Baguette. Das will ich! Martin will ein Schnitzel. Zwischenzeitlich ist 12 und richtig heiss. Ich habe Durst und Hunger und mein Kreislauf fängt an sich zu verabschieden. Wir laufen im Kreis, ich drehe am Rad und Martin verfrachtet mich irgendwann zurück ins Auto und sucht alleine weiter. Erfolglos. Wir sind total am falschen Ort und müssen nochmal 6 km durch die Stadt fahren. Endlich zeigt sich "La Grand Dame", aber geschlossen. Gegenüber ist ein nobles Restaurant, allerdings nur eine russische Speisekarte. Wir befürchten wieder nur Schaschlik bestellen zu können und suchen weiter. Auf dem Weg sehen wir plötzlich ein Hotel, was auf Tripadvisor gut bewertet wurde. Wir organisieren uns dort ein Zimmer und dann gehts weiter auf die Suche nach einem westlichen Restaurant. Ich will ins Cafe Moskau, weil es dort gemäss Lonely Planet Samosas gibt, Martin will in den Southern Fried Chicken. Ich setz mich durch und voll in die Nesseln. Denn es gibt dort wieder nur eine russische Speisekarte und keine Samosas. Also bestellen wir Schaschlik, Salat und Brot. Als erstes kommt das Brot. Das ist lecker also bestellen wir noch Butter dazu. Dann kommt der Salat. Das ist so einer zum Selber basteln. Gurke halbiert, Tomate geviertelt, Pepperoni grün und ganz und ein grosses Sträusschen Petersilie. Dazu Salz und gemahlene Chili.

Dann kommen die Schaschlikspiesschen. Martin hat Rind bestellt, weshalb er gleich losessen kann. Allerdings ist es eben wieder nicht abgehangenes Fleisch und entsprächend zäh. Da hat man dann halt länger was davon. Ich habe Hühnchen bestellt und muss erst die fettige Haut entfernen und mich dann durch die Knöchelchen arbeiten um ans Fleisch zu kommen. Wir malen uns im Geiste wieder italienische und schwäbische Gerichte aus und sind dann irgendwann auch satt.

 

Zwischen-Fazit: Wenn ich hungrig bin, werde ich völlig irrational. Denn wieso hatte ich das Gefühl, dass das Essen im Cafe Moskau westlich sein könnte?

 

Den Nachmittag verbringen wir faul im Hotel. Das ist so teuer, das muss sich jetzt auch amortisieren. Und abends gehen wir türkisch essen. Karotten-Apfelsalat mit Nüssen, Linsensuppe. Pide mit Hackfleisch und Käse und Fettiges Fleisch auf Salat. Aber nicht schlecht. Dazu Ayran, künstliches Erdbeermilchshake (Martin ist zwar überzeugt, dass da echte Erdbeeren drin waren, ... lassen wir's dabei) und Tee mit Zitrone und 3 Kilo Zucker.

Jetzt sitze ich bei einem Glas Tee in der Sonne und warte darauf, dass es Frühstück gibt. Gemäss Information auf dem Zimmer sollte es Milchreis, Omlette, Würstchen in Tomatensauce und ... geben.

 

Nachtrag: es gab viel mehr... Und, fast vergessen, im Hotelzimmer liegt ein Wolf!

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Kommentare: 2
  • #1

    Schweschter (Donnerstag, 26 September 2013 17:58)

    Ihr seid ja im totalen Hunger Delirium! Du redest nur noch vom essen. Marcs Vorschlag: geht doch mal zu Mc Donald!

  • #2

    katinkaintheworld (Montag, 30 September 2013 13:59)

    Wenn es doch nur einen McDonald geben tät. Martin hat vor lauter Verzweiflung abends mal was vom Southern Fried Chicken geholt. Danach waren wir beide verzweifelt.