Marx und Engels im Nacken durch das Shakdora Tal

Ich bin ein bisschen genervt, wegen der Verabredung. Fühle mich getrieben, würde gern langsamer machen. Bin es nicht mehr gewohnt, so nach Fahrplan zu leben. Und das Shakdora Tal ist fast zu schön, um in 2 Tagen durch zu fahren. Aber die Chance, etwas sicherer durch einen unsicheren Teil Tadschkistans zu kommen, ist natürlich nicht zu verachten. Und ich werde diesen Entscheid später noch etwas mehr zu schätzen wissen.

 

Irgendwann denke ich, wir haben auch noch die beiden Kommunisten Marx und Engels verpasst, doch da tauchen sie plötzlich im Rückspiegel auf. Gewaltig. Pures Eis auf purer Steilheit. Und sie lassen uns bis zum nächsten Tag nicht mehr aus den Augen. Gerne würden wir zum Karl Marx (6723 m) and Engels (6507 m) Peak Base Camp wandern, aber ... wir entscheiden uns für die sichere Variante.

 

Was dann weniger sicher ist, ist am nächsten Tag die Bachdurchquerung auf dem Maisara Pass. Ein kleiner Bach mit grossen Steinbrocken. Mir wird ganz anders. Ich sehe uns schon wieder feststecken. Ich muss Martin durchlotsen, um jeden doofen Stein rum. Er schafft es, aber das war knapp und vor lauter Aufregung dapp ich dann, als alles durch ist, mit beiden Füssen ins Wasser. Martin scheint auch noch etwas nervös zu sein, denn als er aussteigt um das ganze nochmal anzuschauen, dappt auch er ins Wasser ... Beide mit nassen Füssen machen wir uns auf den Weg runter ins Gunt-Tal, der ist echt anspruchsvoll. Bin froh. als wir endlich unten sind - und die Durchquereng des breiten Toguzbulok erscheint uns nur noch als Kinderspiel. Den Abend geniessen wir vom Karghusch Pass mit grandiosem Panorama auf das Whakan-Gebirge und den 6320m hohen Koh-er-Pamir. Dies ist mein höchster Schlafplatz bislang: 4300 m. Doch ich schlafe mittlerweile gut, auch auf solch einer Höhe.

 

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