Marco Polo und die Schafe

Nach einem gaaaanz gemütlichen Sonntagmorgen am Fluss, mit Café, Keksen, Lesen, Vögel beobachten und quatschen, fahren wir langsam Richtung Murghab. Der Pamirhighway ist nun asphaltiert - das heisst nur Bodenwellen und tiefe Schlaglöcher halten uns davon ab, schneller als durchschnittlich 60 kmh zu fahren - also ich 40 kmh und der Martin 80 kmh. (Und dann muss ich mir noch anhören, ich würde wie die Sau fahren ...).

 

Murghab hat 2700 Einwohner und ist das administrative Zentrum der Region. Gut, haben wir das vorher gelesen, denn merken tut man davon nix. Ich habe das Gefühl, in einem Geisterstädtchen angekommen zu sein...

 

Beim Essen in einem Restaurant laden wir nochmal alle Batterien, kaufen im Supermarkt ein Glas eingelegte Kirschen und frisches Brot und machen uns dann auf den Weg. Nach der marsähnlichen Landschaft des Vortags streichelt das Grün des Flusslaufes angenehm meine Augen und Seele. Als wir an einem Häuschen nach den heissen Quellen fragen, zeigt uns der Mann neben dem Weg auch noch etwas ganz besonderes: Marco Polo Schafe. Zwei Stück. Herrliche Tiere - allerdings weit weg. Ich denke mir, egal. Da kommen ja sicher noch mehr - denke ich ... also keine Fotos. Weder für mich noch für Euch.

Da die ganze Strecke eine Strasse mit der Beschaffenheit von Wellblech ist, kommen wir nur sehr langsam voran und schaffen es nicht bis zu den heissen Quellen. Es wäre aber auch frevelhft, nicht an diesem zauberhaften Fluss zu nächtigen.

Die heissen Quellen empfangen uns am nächsten Tag nach einer abenteuerlichen Fahrt - sogar der Einstein hat feuchte Hände bekommen. Eine völlig absurde Szenerie - aber heiss. Das erste warme Wasser nach 4 Tagen. Frisch gebadet machen wir uns auf den Rückweg nach Murghab, wo wir im Homestay Farida dann nochmal heiss duschen können. Luxus aus Blecheimern. Das heisse Wasser frisch aufgekocht.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0