Auf den Pamir Highway - aber wo fängt der eigentlich an?

Offiziell in Osh. Wir möchten von dort aber erst nach Dushanbe, Tadshikistans Hauptstadt, fahren und den Pamir von der niedrigeren Seite erklimmen, um uns besser akklimatisieren zu können. Also fahren wir Richtung Sary Tash, was wir am späten Mittag erreichen - damit auch den ersten Militärposten. Ob wir zum Pik Lenin wollen... Nein, nach Dushanbe... Harasho (das heisst gut auf Russisch). Neben uns türmen sich die schneebedeckten 6000 und 7000er. Der Pik Lenin ist der grösste mit 7134 m, doch der versteckt sich in Wolken. Schade. Doch die Landschaft wird immer schöner, die Sonne sinkt immer tiefer und ihr warmes Licht verzaubert die Landschaft und ihre wenigen Besucher. Rechtzeitig zum Sonnenuntergangsbierchen finden wir ein äusserst lauschiges Plätzchen.

Es ist nach dem Sonnenuntergang nicht mal so kalt und wir können in aller Ruhe draussen kochen. Gut gelaunt und voller Freude auf Tadschikistan machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg. Es sollte noch ca. 1 Stunde zur Grenze sein. Dort angekommen interessiert sind niemand für uns. Nach einer Weile steigt Martin aus und zeigt einem Soldaten unsere Pässe ... Tadschikistan, Dushanbe... Niet... Border closed for Foreigners... Wir können es nicht fassen. Beide reden wir mit Engelszungen auf den Soldaten ein - also ich rede und er guckt dann immer Martin an und fragt "Was sagt sie?" Hier sprechen Männer mit Männern. A propos ... hatte ich schon erwähnt, dass immer, wenn wir irgedwohin kommen, die Männer nur Martin die Hand schütteln und mir nicht? Ich habe mich dran gewöhnt. Landessitte. Jetzt lasse ich Martin immer alles organisieren. Ist super! Zurück zur Grenze: Ich bitte Martin, den Soldaten zu fragen, ob wir nicht eine "special permit" kaufen können. Aber er übersetzt nicht sondern sagt mir, dass man für Bestechung in Kirgisistan ins Gefängnis kommen kann.Enttäuscht drehen wir um. Also doch direkt hoch... Buddha bestimmt, was am besten ist. Und irgendwie soll es halt so sein. Ein bisschen ärgern wir uns über die Militärs aus Sary Tasch vom Vortag, die uns durchgelassen haben. Aber andererseits hätten wir sonst nicht diese wundervolle Landschaft gesehen. Auf dem Rückweg halten wir noch in einem kleinen Dörfchen. Das Leben hier ist so berührend beschaulich. 

Wir passieren wieder den Grenzposten in Sary Tasch und fahren gen Süden und Tadschikistan. Jegliches Grün verschwindet hier fast schlagartig. Dann kommt der kirgisische Grenzposten. Ein Soldat schlappt langsam heran und kontrolliert unsere Pässe und die Fahrzeugpapiere. Ein "Go" und eine Handbewegung in Richtung Weiterfahren. Langsam fahren wir weiter zu dem Häuschen, in dem Martin den Zoll vermutet. Der deutet uns an, dass wir wieder zurückfahren müssen. Der ander Soldat lehnt mittlerweiler an einem anderen Häuschn. Völlig desinteressiert. Wo sollen wir hin? In eben das Häuschen. Martin verschwindet mit den Papieren - in das Korruptionshäuschen. Der Typ wollte Strafe, dass wir an ihm vorbei gefahren sind und weil in der Zolldeklaration nichts drin stand. "Straff, Straff". Das russsiche Wort für Strafe ist Straff. Das wissen wir seit dem Zwischenfall mit den Pferdepolizisten. Und seit dem verstehen wir das Wort einfach nicht. Und so konnte Martin die Straff abwenden.

 

Wir beschliessen, nicht all zu hoch auf 3700 m Höhe zu schlafen .... quasi auf dem Mond... 

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Kommentare: 2
  • #1

    Schweschter (Dienstag, 17 September 2013 19:42)

    Ich würd ja gern mal Bilder sehen von euren Gesichtern, während ihr bzw. Martin solche Grenz-Gespräche führt ;-))

  • #2

    katinkaintheworld (Dienstag, 17 September 2013 19:58)

    Also ich gucke sehr genervt (echt, dummes Militär Getue) und er so als ob er etwas .... hm... Naja... ist. Also so....auf 3 zählen....Und ich glaub ja, das ist der Grund, wieso die uns dann immer gehen lassen ;-)