Inle - oder die Fischer, deren Füsse am Ruder festgewachsen sind

Ankunft in Inle /Naungshwe am Morgen um 4:30 Uhr nach achteinhalb Stunden Fahrt mit dem Bus. Irgendso ein Typ auf dem Motorrad will 5 Dollar Eintrittsgebühren. Ich sage ihm, dass er nicht offiziell ist und laufe weiter. Er verfolgt mich sicher 10 Minuten mit dem Motorrad. Irgendwann sagt er, ich dürfte dann nicht hierbleiben, worauf ich ihm sage, dass könne er ja dann dem Hotelpersonal sagen. Daraufhin zieht er endlich Leine. Doch das mit dem Hotelpersonal muss noch 2 Stunden warten - also auch Buddha straft immer sofort. Sämtliche Guesthouses und Hotels (selbst solhe für über 70$) sind ausgebucht. Dafür kenne ich sie jetzt alle. Zum Glück war ich nicht alleine unterwegs sondern mt Felix, den ich Yangon als Reisegefährten aufgegabelt habe. So motivieren wir uns gegenseitig. Im Morgengrauen sind wir an einem Kloster, in dessen Innenhof sicher 200 Mönche aufgereit stehen, bereit für den morgendlichen Bittgang. Wir haben noch ein Hotel auf der Liste, sollte das nix haben beschliessen wir zum Kloster zurückzukehren. Doch wir haben Glück. Um sieben checken wir ein und bekommen sogar ein wunderbares Frühstück auf der Dachterasse geschenkt.

 

 

 

Den Rest vom Tag erkunde ich die Region mit dem Fahrrad, was ganz einfach ist, da es auch überall gelbe Wegweiser gibt. Wie in der Schweiz

 

Die Landschaft ist geprägt von Bambus- und Maisfeldern. Überall wird gearbeitet. Bei der Hitze kommts mir da auf meinem Fahrrad richtig gemütlch vor. Ich lande in einem Dörfchen, wo ein schattiges Restaurant mich zu einem Avocado-Papaya-Ananas-Saft einlädt. So gestärkt mache ich mich auf dem Weg zu einem Waldkloster. Hatte gedacht, hört sich gut an. Wald, schattig. Konnte ja nicht wissen, dass der Wald ganz licht und dürr ist und keinen Schatten spendet. Von der nächtlichen Fahrt und der Hitze erledigt flätze ich mich erstmal in den Schatten der grossen Pagode und schlafe ein Stündchen. Plötzlich klingelt es. Ich fahre irritiert hoch und scaue mich um. Niemand zu sehen. Denke, ich habe das geträumt. Da klingelt es wieder... es sind die Glöckchen auf der Spitze der Pagode die im Wind klingeln. 

 

 Zurück im Dorf stärke ich mich mit einer Fischsuppe.Als ich den Rückweg antrete ist gerade Schulschluss und und fahre ich inmitten einem grossen Pulk von Schulkindern Fahrrad um die Wette. Sowas ist immer ein grossen "Hello", "Where are you from". 

Am nächsten Tag fahre ich zusamen mit drei anderen Touristen in einem Motorboot auf den Inlesee.Die schwimmenden Dörfer und Gärten sind äusserst pittoresk. Zudem hat jedes Haus noch sehr liebevoll einen Hausgarten angelegt. Hier würde ich mich gerne länger aufhalten, doch es gibt keine Guesthouses und ich traue mich nicht zu fragen, ob ich einfach bei einer Familie bleiben kann (... next time...).

Es gibt eine alte Tempelanlage mit viel zerfallenen Pagodas, die in der Spätnachmittagssonne ein bisschen etwas von der ehemaligen Erhabenheit erahnen lässt. Ich schlendere durch diesen Stupawald, stolpere immer wieder über heruntergefallene Reliefstücke und lasse mich in die Vergangenheit entführen. 

Die Heimfahrt in den Sonnenuntergang vorbei an den Inlefischern mit ihrer einmaligen Fischertechnik ist nicht mit Worten zu beschreiben...

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Kommentare: 6
  • #1

    katinkaintheworld (Donnerstag, 14 Februar 2013 18:55)

    Übrigens, ich habe später erfahren, dass der Typ auf dem Motorrad wahrscheinlich doch offiziell war... hm...

  • #2

    meret (Freitag, 15 Februar 2013 20:28)

    Liebe Katrin,

    Mir gefallen die Bilder super!
    Hoffentlich geht`s dir auch gut im Fernen Land

    Deine Meret (Viel Glück)

  • #3

    Tanja (Dienstag, 19 Februar 2013 18:42)

    Wunderschöne Bilder (v.a. die aufklärende Schrift auf den gelben Schildern *hi-hi*)!
    Gibt´s noch ein bisschen mehr Infos zu "Felix" ;-)
    Sei lieb umarmt!

  • #4

    Schweschter (Mittwoch, 20 Februar 2013 08:53)

    Ja, ja, der Felix! Das würd mich auch interessieren Tanja ;-). Kann mich nur anschliessen: Bilder sind wahnsinnig schön. Meeeeehr davon! Gruß aus dem kalten Ludwigsburg!

  • #5

    Elke (Samstag, 23 Februar 2013 13:14)

    Hallo Katrin, schön, Dich so begleiten zu können. Die Bilder sind phantastisch. Weiterhin schöne Erlebnisse und nette Begegnungen. Freue mich auf die nächsten Infos.
    Gruß Elke und Traute

  • #6

    katinkaintheworld (Samstag, 23 Februar 2013 16:15)

    @ Meret... ja liebe Meret, mir geht es sehr gut im fernen uns so fremden Land. Hast Du schon auf der Weltkarte geschaut, wo ich bin?
    @ Schweschter und Tanja ... also bitte! Aus finanziellen Gründen haben wir uns ein Taxi vom Flughafen nach angon geteilt, aus weiteren finanziellen Gründen dann ein Hotelzimmer. So macht man das beim Reisen. Ich wäre aber gern noch weiter mit ihm gereist, weil wir den gleichen Rhythmus hatten. Leider ist er wieder zurück in Tokio.