Ich bin in einige Maio-Dörfer gereist: die Kreisstadt Kaili und die Dörfer Longchang, Matang und Basha. Miao sind eine Volksgruppe (in Laos und Burma bekannt als Hmong). Es ist wirklich erstaunlich, wie wieviel Traditionen aufrecht erhalten geblieben sind. Ihre Kleidung, Handarbeiten, die hübschen alten Bauernhäuser aus Holz, Riten und Bräuche. Und vor allem neben dem vielen Modernen, was auch hier überall anzutreffen ist: Handy, Satellitenfernsehen, Billigduplikate der grossen Modemarken, Sonnenbrillen und schicke Handtaschen. Umso mehr bin ich immer fasziniert von den vielen hübschen Details der traditionellen Kleider und dem harmonischen Ganzen der Dörfer und der einfachen schönen Bauart der Dörfer. Und das schöne ist, dass das alles nicht als Touristenattraktion gesehen wird. Der Markt in Longchang - ich glaube chinesische Touristen finden das langweilig. Und ich treffe seit Tagen immer nur ein und denselben Canadier.
Dabei ist es wirklich reizvoll hier in der Provinz Guizhou. Allerdings ist es die Provinz "ohne drei li", d.h. der Ort ohne flaches Lande, drei Tage ohne schönes Wetter und ohne drei Groschen in der Tasche. Und das ist tatsächlich so. Es ist sehr hügelig, es regnet dauernd und die Menschen sind wirklich arm. Die Dörfer sind von aussen pittoresk, aber innen... zickezacke Hühnerkacke! Die Hühner habens dort gut. Die dürfen überall rum laufen und auch überall hinkacken. Das ist manchmal eine lustige Rutschpartie. Und was von aussen pittoresk aussieht, das stinkt von innen. Z.T. offene Kanalisation, Tierställe und der Müll ... das ist wirklich ein trauriges Kapitel, der wird einfach überall hingeschmissen. Selbst innen... in dem einen Guesthouse, wo ich übernachtet habe, lagen 3 Tage die Eierschalen auf dem Boden.
Nichts desto trotz... mir gefällts in den Dörfern rumzustromern.
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pp (Mittwoch, 05 Juni 2013 23:26)
beeindruckende bilder, da stimmt alles die farben, die formen,die harmonien. es ist wie es ist wie es immer war und wie es immer sein wird- da fühlt man gewachsene vertrautheit keine rechteckige kälte moderner architektur- ergreifend das archaisch jahrtausendalte bild mit dem reisbauern und dem wasserbüffel , die stickende frau mit der billigbrille an der das firmenlogo noch auf dem glas klebt. tochter ich fühle du bist angekommen
katinkaintheworld (Donnerstag, 06 Juni 2013 00:24)
@pp... also, moderne Architektur gäb's auch... aber nicht auf den Blog. Zeit zu schade zum hochladen. Vielleicht mach ich mal nen Blogeintrag dazu
Claudia St. (Freitag, 07 Juni 2013 08:10)
"Und ich treffe seit Tagen immer nur ein und denselben Canadier."
Und, lohnt es sich, den immer wieder zu treffen? ;-)
Machst du überhaupt längerfristige Bekanntschaften oder geniesst du völlig deine Autonomie? Deine sehr persönlichen Reflektionen sind jedenfalls immer spannend zu lesen...
katinkaintheworld (Freitag, 07 Juni 2013 13:54)
@ liebste Claudia... ts! Also das erste mal hat er mir zu einen tollen Sonnenaufgang verholfen, dass Zimmer mit mir geteilt, weshalb ich also statt 15 CHF 7.50 zahlen musste. auch das Abendessen wurde vielfältiger, weil man ja allein immer nur ein Gericht bestellt und zu zweit eben 3. Dann hat er mir noch einen grandiosen Tipp für einen kleinen Spaziergang gegeben. Und das nächste mal haben wir wieder zusammen Bier getrunken, vielfältig und geräuchertes Schwein zusammen gegessen. Und uns über unsre Eindrücke in China ausgetauscht. Ja es lohnt sich. Und er sieht gut aus, haha. Ich habe ein paar habt wenige intensivere Bekanntschaften geschlossen. Meist habe ich keine Lust auf das übliche Backpacker Blabla. Widme mich dann lieber meinen Gedanken. Ein RiesenLuxus, soviel Zeit für Gedanken zu haben... Ich geniesse deine Kommentare übrigens auch immer ;-)